Ausstellung "Gegen das Vergessen"

Ausstellung der IGBCE Ortsgruppe Düren

Zwangsarbeit „Gegen das Vergessen“

Am 15. November 2016, wurde um 16 Uhr im Foyer des Dürener Rathauses die Ausstellung Zwangsarbeit „Gegen das Vergessen“ eröffnet. Diese wurde von der Ortsgruppe Düren der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) erarbeitet und thematisiert In dem Kriegsgefangenen- und Zwangsarbeiterlager STALAG VI H bei Düren-Arnoldsweiler, wurden zwischen 1600 und 2000 Menschen durch die Nazis ermordet.

Das Ziel des Projektes war und ist es, die Geschehnisse während der Zeit des National -

sozialismus in Düren/Arnoldsweiler in Erinnerung zu rufen, um die Geschichte der

Zwangsarbeit nachfolgenden Generationen zugänglich zu machen. Das Gedenken an die Opfer des NS-Regimes soll Teil einer würdigen Erinnerungskultur in der Stadt werden.

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden im Deutschen Reich und

den von der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg besetzten Gebieten zwischen

sieben und elf Millionen Menschen zur Zwangsarbeit gezwungen. Es gab

verschiedene Gruppen von ZwangsarbeiterInnen: Kriegsgefangene,

KL (KZ)-Häftlinge und Zivilisten. Im Spätsommer 1944 waren etwa ein Viertel

der Arbeitskräfte in der gesamten deutschen Wirtschaft Zwangsarbeiter,

Anfang 1945 stellten Ausländer ein Drittel der gesamten Arbeitskräfte in der

Landwirtschaft. Die meisten stammten aus Polen und der Sowjetunion, sie

wurden auch als „Ostarbeiter“ bezeichnet. Etwa die Hälfte von ihnen waren

Mädchen und Frauen. Neben schwersten Arbeitsbedingungen (12 und mehr

Stunden Arbeitszeit bei schlechter und unzureichender Ernährung) waren sie

unter unmenschlichen Bedingungen in Arbeitslagern untergebracht.

Ein solches – das STALAG VI H – befand sich in Arnoldsweiler. Ca.1600 bis

2000 Menschen kamen dort um. Von den meisten Opfern sind keine Namen

bekannt, sie wurden in Massengräbern verscharrt. Die mit Geburts- und

Sterbedaten bekannten wurden in den 1960er Jahren von Düren/Merzenich nach

Rurberg in der Eifel auf einen Friedhof umgebettet.

 

Der Vorsitzende der Ortsgruppe Düren, Heinrich Wirtz dankte in seiner Eröffnungsrede den zahlreich anwesenden Akteuren aus Parteien, den Kirchen und Religionsgemeinschaften, den Gewerkschaften, der Wirtschaft, der Schulen sowie Vertreter vieler Vereine und Initiativen aber auch Einzelpersonen für ihr Kommen und Ihre Bereitschaft, politisch Position gegen Faschismus und Gewaltherrschaft einzunehmen.

„Gerade in der heutigen Zeit, in der in Europa, aber auch bei uns in Deutschland,  Rechtspopolisten wieder Gehör finden, ist es wichtig ein Zeichen zu setzen damit sich ein Verbrechen an der Menschheit wie das der Zwangsarbeit nicht wiederholen kann“.

 

Bürgermeister Paul Larue dankte bei der Ausstellungseröffnung den Initiatoren der IGBCE Düren für die Initiative, dieses dunkle Kapitel Dürener Geschichte im Rahmen einer Ausstellung anzusprechen. „Ein solches Unrecht darf nicht in Vergessenheit geraten.“, so Paul Larue. Dies sei man auch aus Gründen des Respektes gegenüber den vielen Opfern schuldig.
 

Der Bundestagsabgeordnete Dietmar Nietan wies bei seiner Ansprache auf die besondere Verantwortung der Deutschen hin. Die Betonung liege dabei aber ausdrücklich auf Verantwortung und nicht Schuld, sagte Nietan, der insbesondere die junge Generation dazu aufrief, alles zu tun, damit die grausamen Geschehnisse, die im Namen des deutschen Volkes während der NS-Diktatur verübt wurden, nicht vergessen werden.

 

Unterstützung erhielten die Initiatoren des Projektes, Uli Titz, Edgar Funken und Heinrich Wirtz durch die Stadt Düren, Archivare Rhein-Erft-Rur, Stadtmuseum Düren, Heimat- und Geschichtsverein Merzenich,  REGIO ORA von Benedikt und Konrad Schöller in Schmidt sowie Zeitzeugen und den Schülerarbeiten von Rurtal-Gymnasium (Sina Mieseler) und Stiftisches

Gymnasium (Carolin Maaßen).

 

 

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© Heinrich Wirtz